Sexualität. Ehe. Gericht. Das Sprechen über Sexualität in Ehegerichtsakten zwischen 1783 und 1938

In meinem Dissertationsprojekt beschäftige ich mich mit der Thematisierung der ehelichen Sexualität in Ehegerichtsakten zwischen 1783 und 1938. Mein Quellenbestand umfasst dabei neben Ehegerichtsakten auch Gesetzestexte, juristische Kommentare sowie Werke der populären Rechtsliteratur. Der Fokus meiner Arbeit liegt - unter anderem - auf den Themengebieten der ehelichen Pflicht zum Geschlechtsverkehr, der Impotenz, des Ehebruches, der sexuellen Gewalt in der Ehe und der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten. Dabei möchte ich unter anderem erforschen, wie im Laufe des Untersuchungszeitraumes von verschiedenen Akteur*innen (wie z.B. den Ehepartner*innen, den Anwälten, den Richtern und dem Gesetzgeber) über Sexualität bzw. über sexuelle Handlungen gesprochen wird. Damit soll auf neuer Quellenbasis ein weiterer Beitrag zur Veranschaulichung der historischen Wandelbarkeit des Verständnisses von Sexualität geleistet und Brüche und Kontinuitäten im Sprechen über Sexualität sichtbar gemacht werden.